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Toxic Leaders – wenn Führungskräfte das Projektklima vergiften




 

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Führung produziert zwangsläufig negative Emotionen. Es ist schlichtweg unmöglich, Entscheidungen, Vorgehensweisen und Veränderungen durchzusetzen ohne anderen – zumindest gelegentlich – Unbehagen zu bereiten. Stress, Neid, Unmut, Unzufriedenheit, verletzte persönliche Eitelkeiten usw. sind unvermeidbare Folgen von Führungsprozessen. Mit der Hierarchiestufe steigt in der Regel auch das Risiko für eine „toxische“ Wirkung auf andere.

Jeder Projektmanager, jede Projektmanagerin sollte sich dies klar machen. Denn nur wer sich seiner Rolle als Produzent negativer Emotionen bewusst ist, kann auf der anderen Seite aktiv dafür sorgen, dass die Teammitglieder nicht auf ihren schlechten Gefühlen sitzen bleiben. Ein schlechtes Projektklima ist immer auch ein Risikofaktor für den Projekterfolg. Es liegt daher in der Verantwortung der Führungskräfte, einen konstruktiven, entlastenden Umgang mit negativen Stimmungen und Gefühlen zu schaffen. Das kann man lernen und damit gleichermaßen die menschliche wie die ökonomische Seite von Projekten höchst positiv beeinflussen.

Neben der oft unbewussten und unbeabsichtigten Produktion negativer Emotionen durch Führungskräfte gibt es allerdings auch Fälle, in denen gezielt schlechte Stimmungen erzeugt werden. „Toxic Leaders“ verbreiten Angst, schüchtern andere ein, stellen andere bloß, würdigen andere herab usw. Meist tun sie dies aus Machterhaltungsgründen und um sich ihres eigenen Status zu versichern. Einem solchen „Management by fear“ liegen oft eigene Ängste und Unsicherheiten zu Grunde. Wer mit den Anforderungen der Führungsrolle nicht klar kommt, lenkt durch Drohgebärden und Demütigungen von der eigenen empfundenen Schwäche ab.

Das erklärt zwar das Verhalten, doch wichtiger ist die Frage: Was kann man konkret tun, wenn Führungskräfte das Projektklima vergiften? Welche Möglichkeiten gibt es, destruktive Auswirkungen abzufangen oder abzumildern? Mich interessieren Ihre ganz persönlichen Erfahrungen dazu!

PS: Lesenswert zu diesem Thema ist das Buch „Toxic Emotions at Work“ von Peter J. Frost (HBS Press, 2003).

 

 

Quelle Foto: © WoGi – Fotolia.com

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