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Eine Frage des Stils




 

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Auf meine Bemerkung, dass jeder Projektmitarbeiter eine Mit-Verantwortung für den Projekterfolg trägt, habe ich mehrfach die Frage erhalten, wie man denn den Mitarbeitern diese Mit-Verantwortung bewusst macht. Die Antwort hierzu liegt im verwendeten Führungsstil.

Im sogenannten Führungskontinuum nach Tannenbaum und Schmidt werden die folgenden Führungsstile unterschieden:

  • autoritär: Vorgesetzter entscheidet allein und setzt durch, Mitarbeitern werden nicht beteiligt
  • patriarchalisch: Vorgesetzter entscheidet  und begründet seine Entscheidung; er versucht die Mitarbeiter zu überzeugen, bevor er anordnet
  • informierend: Vorgesetzter entscheidet, er gestattet jedoch Fragen zu seinen Entscheidungen um dadurch die Akzeptanz zu erreichen
  • beratend: Vorgesetzter entscheidet vorläufig, holt Meinungen der Mitarbeiter ein und entscheidet endgültig; Mitarbeiter sind „beratend“ an der Entscheidungsfindung beteiligt
  • kooperativ: Vorgesetzter zeigt das Problem auf, die Gruppe schlägt Lösungen vor, Vorgesetzter entscheidet anhand der vorgelegten Lösungen
  • partizipativ / delegativ: Vorgesetzter zeigt das Problem auf und legt den Entscheidungsspielraum fest, Gruppe entscheidet
  • demokratisch / autonom: Gruppe entscheidet autonom, Vorgesetzter ist Koordinator

Hierbei gilt nun, dass je „autoritärer“ der Führungsstil ist, desto mehr findet die Willensbildung bei Vorgesetzten und nicht beim Team bzw. Mitarbeiter statt. Wenn aber der Mitarbeiter nicht in die Willensbildung eingebunden ist, wenn er also keine Möglichkeit hat, zu beinflussen, wie etwas getan wird, dann wird er sich dafür auch nicht verantwortlich fühlen. Je „autonomer“ ein Team agieren kann, je mehr es seine Arbeit selber organisieren kann, desto mehr wird es sich für die Ergebnisse auch verantwortlich fühlen.

Die Mitverantwortung des Team erhalte ich also genau dann, wenn ich das Team in die Willensbildung mit einbeziehe.

 

 

Quelle Foto: © Marem – Fotolia.com

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