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Weisungsbefugnis des ScrumMasters




 

Der ScrumMaster verantwortet den Erfolg der Scrum-Umsetzung und sorgt für optimale Arbeitsbedingungen des Teams und einen effizienten Scrum-Prozess. Der ScrumMaster ist eine laterale Führungskraft, d. h. eine Führungskraft ohne disziplinarische Weisungsbefugnis und ohne Personalverantwortung.

Eine Weisungsbefugnis wird dem ScrumMaster häufig komplett abgesprochen. Aus meiner Sicht hat der ScrumMaster aber durchaus Weisungsbefugnis, was ich mit Hilfe des folgenden trilateralen Vertrags erklären will.

Wie der Name schon sagt, stehen in einem trilateralen Vertrag drei Parteien in Beziehung. Zur Vereinfachung nehme ich an, dass nur eine Person die Rolle der disziplinarischen Führungskraft übernimmt. Diese besitzt gegenüber der lateralen Führungskraft und den Teammitgliedern disziplinarische Weisungsbefugnis. Die laterale Führungskraft erhält von seinem Vorgesetzten entweder direkt oder in Form einer Stellenbeschreibung den Auftrag, als ScrumMaster für ein Team zu arbeiten. Genauso bekommen die Teammitglieder die disziplinarische Weisung, für ein bestimmtes Team zu arbeiten. Diesem Team ist der ScrumMaster zugeordnet.

Aus diesen direkten Beziehungen folgt eine fachliche Weisungsbefugnis des ScrumMasters gegenüber seinem Team. Diese ist aufgrund der Rollenbeschreibung des ScrumMasters darauf beschränkt, einen erfolgreichen und effizienten Scrum-Prozess zu implementieren. Die fachliche Weisungsbefugnis des ScrumMasters stößt an seine Grenzen, wenn sich das Team weigert, seinen fachlichen Weisungen zu befolgen. Dann besitzt er wie jede laterale Führungskraft keine Sanktionsmöglichkeiten, sondern muss an die disziplinarische Führungskraft eskalieren, die ihn mit der Rolle des ScrumMasters beauftragt hat. Dieser trilaterale Vertrag gilt natürlich nicht nur für ScrumMaster, sondern auch für andere lateralen Führungskräfte wie Projektleiter und Product Owner.
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Quelle Foto: © lassedesignen – Fotolia.com

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