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Kopfkino – Gedächtnistraining für Projektmanager




 

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Gestern kam meine neue Kreditkarte. Mit der Nachricht: Benutzung nur noch mit PIN. Mein erster Gedanke: Ach herrjeh…noch eine…! Doch für mich ist das inzwischen kein Problem mehr. Seit einiger Zeit schon nervte mich die Flut an PINs und Passwörtern, die für jede Karte und für jedes Onlinekonto oder –zugang zu merken waren. Eine Lösung musste her. Wie es manchmal in solchen Situationen so ist: Just wurde in einer großen Hamburger Tageszeitung (ja, ich lese gern die Papiervariante) ein Buch zu genau diesem Thema vorgestellt: „Best of Geisselhart – Die erfolgreichste Strategie des Gedächtnistrainings“ von Oliver & Roland Geisselhart, erschienen 2013 im Orell Füssli Verlag AG, Zürich.

Nach einem wirklich kurzen Ausflug in die Arbeitsweise des Gehirns geht es auch schon los. Die Methode besteht aus verschiedenen Stufen und Schwierigkeitsgraden. In aufsteigender Komplexität sind laut Autorengespann folgende Themen – nach gewisser Übungszeit – damit beherrschbar (s. Seite 27):

  1. Bilder und Bilderketten
  2. Wörter (bis zu 50 Stück, per Reihenfolge)
  3. Sätze (vorwärts und rückwärts)
  4. Zahlen und Fakten, Gesetzestexte und Tabellen
  5. Freie Rede und Argumente
  6. Beliebig viele abstrakte Fakten
  7. Namen und Gesichter
  8. Formeln (nahezu unbegrenzte Menge)
  9. Vokabeln (zunehmend mehr)
  10. Ganze Bücher eines Fachgebiets

Welche Stufe davon ist für einen selbst reizvoll? Was will man erreichen? Danach wird immer mit der Stufe begonnen, die noch nicht beherrscht wird. Zwischeneinstiege sind kaum möglich. Das Hirn benötigt die Trainingsschritte dazwischen und will trainiert werden. Nach nur 2 Stunden Training der Stufe 1 kann z.B. eine Erhöhung der Flexibilität und Gestaltung von Bildern und Assoziationen im Gedächtnis festgestellt werden. Die Methode arbeitet mit Bildern, Assoziationen und Übertreibungen. Je verrückter das Kopfkino, desto besser.

Ein kleines Beispiel für den Einstieg (s.Seite 120): Täglich umtreibt mich mein Kontroll- und Schließzwang. Habe ich die Haustür wirklich abgeschlossen? Hier helfen die Bilder Schlüssel und Haustür. Diese mit einer übertriebenen Aktion verbunden, brennt sich die Geschichte nahezu ins Hirn ein. Die Türklinke mutiert zu einem Riesenschlüssel. Ich fühle, wie dieser stachelige Schlüsselbart in meiner Hand piekst, wenn ich die Türklinke anfasse. Jedes Mal, wenn ich an der Haustür vorbeigehe, rufe ich dieses Bild ab. Verlasse ich nun die Wohnung, wird es ein leichtes sein, sich daran zu erinnern, die Tür abzuschließen.

Im Projektleben ist diese Methode ebenfalls gut zu verwenden, um auf Knopfdruck u.a. folgende Dinge abrufen zu können:

  • ToDo-Listen
  • Termine, Telefonnummern
  • Fachbegriffe
  • Präsentationen
  • Argumentelisten
  • Architekturpläne

Fazit: Phlegmatisch denken war gestern! Ab jetzt wird Kopfkino geguckt, bis es qualmt. Es ist die Mühe wert.

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Quelle Foto: © julien tromeur – Fotolia.com

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