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Was genau war noch einmal „ein Projekt“?




 

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Projektbezogen zu arbeiten ist „in“. Zumindest bekommt man diesen Eindruck, wenn man sich die Vielzahl von Jobangeboten und Stellenbeschreibungen ansieht, die den Zusatz „Projekt“ in sich tragen. Und weil alle Welt in und an Projekten arbeitet, ist mittlerweile auch jeder irgendwie Projektmanager.

Vielleicht ist das eine gute Gelegenheit noch einmal darüber nachzudenken, was genau eigentlich ein Projekt ist. Die Wikipedia bezieht sich auf die EN ISO 9000:2005 und definiert wie folgt: „Ein Projekt ist ein einmaliger Prozess, der aus einem Satz von abgestimmten, gelenkten Tätigkeiten mit Anfangs- und Endtermin besteht und durchgeführt wird, um unter Berücksichtigung von Zwängen bezüglich Zeit, Kosten und Ressourcen ein Ziel zu erreichen.“ Laut IPMA ist ein Projekt „ein Vorhaben mit einem beschränkten Zeit- und Kostenrahmen zur Erbringung einer Reihe klar definierter Ergebnisse (Deliverables) – die dazu dienen, die Projektziele zu erreichen […]“.

Beiden Definitionen liegt die Idee des Projektes als ein Vorhaben mit konkretem Anfang, Ende und Umfang zugrunde. Das Erstellen einer neuen Software ist ein typisches Beispiel für ein solches Vorhaben: Es gibt ein (mehr oder weniger klar definiertes) Ziel. Aus diesem wird der Umfang abgeleitet, so dass Anfang und Ende bestimmt werden können. Da der Umfang in der Regel mehr als nur einige Personentage umfasst, empfiehlt es sich häufig, das Projekt iterativ umzusetzen; z.B. mittels agiler Methoden wie Scrum.

Von Projekten abzugrenzen sind kontinuierliche Aufgaben, wie sie z.B. bei Betrieb, Wartung und Weiterentwicklung von Softwaresystemen entstehen. Hier besteht in der Regel ein kontinuierlicher Fluss an Anforderungen, die kurzfristig umgesetzt werden sollen und auch für sich alleine stehen können. Solch einen Strom an Aufgaben organisiert man meiner Erfahrung nach am besten mit einem Vorgehen wie Kanban.

Gerade bei Aufgaben wie z.B. der Weiterentwicklung einer bestehenden Plattform sollte man genau überlegen, welches Vorgehen am besten geeignet ist. Und häufig führt auch eine Kombination zum Erfolg: Ein Team arbeitet mittels Scrum an größeren Erweiterungen, die nur als Paket sinnvoll sind, und ein zweites Team arbeitet mittels Kanban den kontinuierlichen Strom an Bugs und kleineren Verbesserungen ab. Scrum und Kanban müssen sich also nicht ausschließen: Beide Verfahren haben „ideale“ Einsatzbedingungen und können daher auch gewinnbringend kombiniert werden.

 

 

Quelle Foto: © DOC RABE Media – Fotolia.com

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