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Die Kunst des klaren Denkens




 

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Da stand ich mal wieder mit einem Geschenkgutschein im Buchladen auf der Suche nach einem interessanten, kurzweiligen Buch. Die Biografie von Steve Jobs hatte ich gerade erst gelesen; einen spannenden Roman habe ich auf den ersten Blick nicht entdeckt. Beim Scannen der Bücherregale bleibt mein Blick auf dem Titel „Die Kunst des klaren Denkens – 52 Denkfehler die Sie besser anderen überlassen“ von Rolf Dobelli hängen.  Habe ich nicht gerade mal wieder den alt bekannten Spruch von meiner Tochter um die Ohren gehauen bekommen „….ja ja, sag ich ja, das Denken solltest Du den Pferden überlassen,….“.  Das Buch könnte helfen. Gekauft und über Pfingsten genüsslich verschlungen!

Mit vielen aus dem Leben gegriffenen Anekdoten belegt und erläutert Rolf Dobelli auf überaus amüsante Art und Weise 52 typische Denkfallen. Klar, es handelt sich nicht um ein Fachbuch oder  wissenschaftliches Kompendium, sondern um eine kurzweilige, unterhaltsame Beschreibung von Denkfehlern aus dem täglichen Leben.

Wie war das doch noch gleich mit der Werbung:

THE SWIMMERS BODY ILLUSION (Rolf Dobelli: 2011, S. 9)

Ist Harvard eine gute oder schlechte Universität? Wir wissen es nicht

Als der Essayist und Börsenhändler Nassim Taleb den Entschluss fasste, etwas gegen seine hartnäckigen Kilos zu unternehmen, schaute er sich bei den verschiedensten Sportarten um. Die Jogger machten ihm einen dürren und unglücklichen Eindruck. Die Bodybuilder sahen breit und dümmlich aus. Die Tennisspieler, ach, so gehobene Mit­telklasse! Doch die Schwimmer gefielen ihm. Sie hatten diese gut gebauten, eleganten Körper. Also entschloss er sich, zweimal die Woche in das chlorhaltige Wasser des lokalen Schwimmbades zu steigen und richtig hart zu trainieren. Es dauerte eine ganze Weile, bis er merkte, dass er einer Illusion auf den Leim gekrochen war. Die professionellen Schwimmer haben diesen perfekten Kör­perbau nicht, weil sie ausgiebig trainieren. Es ist anders­herum: Sie sind gute Schwimmer, weil sie so gebaut sind. Ihr Körperbau ist ein Selektionskriterium, nicht das Resultat ihrer Aktivitäten.
Weibliche Models machen Werbung für Kosmetika. So kommt manche Konsumentin auf den Gedanken, die Kosmetika würden einen verschönern. Doch es sind nicht die Kosmetika, die diese Frauen zu Models machen. Die Models sind zufälligerweise als schöne Menschen geboren, und nur deshalb kommen sie für die Kosmetikawerbung überhaupt erst infrage. Wie bei den Schwimmern ist hier die Schönheit ein Selektionskriterium, nicht ein Ergebnis.

Kurzweilig unterhaltsam geschrieben – in der einen oder anderen Situation hab ich mich durchaus wiedererkannt.

Mein Tipp als Strandlektüre für den Sommerurlaub: kaufen!

By the way, Pferde haben zwar den größeren Kopf aber das kleinere Gehirn. Hmm, ich muss mit meiner Tochter reden 🙂

 

Quelle Foto: Frank Wiczinowski Privat

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