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Geschäftsreisen – 17 Tipps für weniger Stress




 

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Schlapper Akku, verpasster Anschlusszug, ausgelaufenes Shampoo im Koffer – auf Geschäftsreisen lauern jede Menge Ärgernisse, die nicht nur die Laune vermiesen, sondern regelrecht krankmachenden Stress auslösen können. Vor allem Menschen, die häufig geschäftlich unterwegs sind, wissen, wie auslaugend das „lustige Beraterleben“ und „moderne Nomadentum“ sein kann. Anfangs mögen Reisen an interessante Orte zu interessanten Aufträgen und Gesprächspartnern noch spannend und reizvoll sein. Auf Dauer jedoch stellt sich bei vielen ein Gefühl der Entwurzelung und Erschöpfung ein.

Es fehlt die Zeit für Freunde, Familie und Freizeit, sich zu erholen fällt in immer wechselnden Umgebungen schwerer als zu Hause, oft kommen Sport und Bewegung zu kurz, auf Geschäftsreisen ist man häufig eng getaktet, hat gleichzeitig aber auch unangenehme Leerlaufzeiten, in denen man kaum etwas Sinnvolles machen kann. Auch das Essen und Trinken wird auf Geschäftsreisen gern vernachlässigt, da muss dann der Fastfood Snack am Bahnhof herhalten oder das belegte Brötchen im Gehen. Manchmal reicht dann schon ein Fleck auf dem Sakko, ein vergessenes Ladekabel oder ein unauffindbarer Bahnsteig, um die Nerven reißen zu lassen. Alle wissen natürlich, dass das nicht guttut. Dennoch beschäftigen sich meiner Erfahrung nach nur wenige KollegInnen damit, wie sie sich das Leben auf Geschäftsreisen leichter machen können. Dabei ist es im Grunde gar nicht so schwierig, einigen typischen Ärgernissen vorzubeugen und das Reisen entspannter zu gestalten.

Ich habe hier eine Reihe von Tipps zusammengestellt, die helfen, den Stress auf Geschäftsreisen zu reduzieren. Das meiste ist selbst erprobt. Wenn Sie die Liste ergänzen möchten, schreiben Sie gern einen Kommentar! Die LeserInnen freuen sich bestimmt…

Be Prepared!  Was bei der Planung zu beachten ist

  • Abwesenheit organisieren: Beruhigt nicht nur das Gewissen, sondern verhindert auch nervige Anrufe vom Büro. Dazu gehören die Benennung eines Vertreters, die Umleitung des Telefons, die Erstellung einer Abwesenheitsnotiz für das E-Mail-Postfach oder auch die Herausgabe von Unterlagen/Informationen, die während der Abwesenheit von anderen KollegInnen benötigt werden.
  • Zimmerverfügbarkeit garantieren lassen: Nach einer anstrengenden Reise spät abends in einer fremden Stadt vor verschlossenen Türen stehen – mein persönlicher Alptraum, und leider auch schon live erlebt. Vergessen Sie nie, sich das gebuchte Zimmer auch im Falle einer verspäteten Anreise garantieren zu lassen. In Unterkünften ohne 24 h –Service unbedingt die Modalitäten der Schlüsselübergabe klären, und zwar mindestens einen Tag vor Abreise.
  • Gegebenheiten vor Ort checken: Gerade bei Reisezielen, an denen man sich (noch) nicht so gut auskennt, ist es sinnvoll, sich vorab mit zentralen Gegebenheiten vertraut zu machen. Von vielen Flughäfen und Bahnhöfen gibt es mittlerweile online verfügbare Pläne. Es ist schon praktisch, wenn man weiß, wo genau der Mietwagen abgeholt werden muss oder wo sich der Bahnsteig mit dem Anschlusszug befindet, vor allem, wenn man wenig Zeit hat. Ich schaue mir vor Reiseantritt auch gern U-Bahnpläne und die nähere Umgebung des gebuchten Hotels an. So habe ich gleich eine gute Orientierung.
  •  Reisedokumente einscannen: Damit hat man alles auf einen Klick parat. Bitte auch Reisepass, Führerschein usw. nicht vergessen. Sollte etwas verloren gehen oder entwendet werden, macht das die Sache deutlich einfacher. Bargeld sollte übrigens auf mehrere Taschen/Kleidungsstücke verteilt werden. Ist das Portemonnaie futsch, steht man nicht völlig mittellos da.

Packen wie ein Profi

  • Digitale Packlisten verwenden: Ich kennen viele Kollegen, die gern Listen machen, z.B. mit Tools wie Evernote. Bei Geschäftsreisen beschleunigen fertige Packlisten die unbeliebte Tätigkeit enorm; meistens kann man sie nach einiger Zeit auswendig. Bei häufigen Reisen ist es sehr praktisch, bestimmte Dinge einfach gar nicht erst auszupacken, z.B. das Wasch- und Rasierzeug. Einfach diese Utensilien doppelt vorhalten, für Zuhause und für den Koffer.
  • Apps einsetzen: Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe hilfreicher Anwendungen, z.B. PackTheBag oder PackingPro. Einfach mal ausprobieren!
  • Intelligent packen: Wer Socken in den Schuhen verstaut, spart Platz. Wer sein Sakko vor dem Einpacken auf links dreht, reduziert das Risiko von Verschmutzungen. Mit einem aufgerollten Gürtel kann man den Kragen eines Hemdes stabilisieren (innen in den Kragenrand legen). Das Auslaufen von Duschgel oder Shampoo verhindert man, indem man zwischen Deckel und Flasche ein Stück Frischhaltefolie einbringt. Ich verpacke alle Kosmetika außerdem in eine separate Plastiktüte. Was auch sehr hilft: Bestimmte Dinge immer an die gleiche Stelle legen.
  • Rollen statt Falten: Echte Profis falten nicht mehr, sie rollen die Kleidungsstücke. Einen Anzug packt man auf diese Weise z.B., indem man zunächst ein T-Shirt aufrollt. Nachdem man das Sakko auf links gedreht hat, legt man das T-Shirt auf das Sakko und rollt dieses mit Hilfe der T-Shirt-Rolle ebenfalls auf. Für die Hose ist dieses Hilfsmittel nicht nötig; sie wird vorsichtig aufgerollt und dann mit Gummibändern (locker) zusammengehalten. So sollen Knitterfalten zuverlässig vermieden werden. Verschiedene Anleitungen dazu finden sich auf  YouTube.
  • Business Gepäcksets nutzen: Es gibt eine ganze Reihe namhafter Hersteller, die solche Sets für Geschäftsreisende anbieten. Welches das Richtige ist, hängt davon ab, wie oft man reist, wie lange die Reisen dauern, ob man häufiger fliegt oder die Bahn benutzt oder auch ob öfter man Kleidung für verschiedene Anlässe auf die Geschäftsreise mitnehmen muss oder möchte (z.B. Abendgarderobe, Casual Outfit, Sportkleidung). Es lohnt auf jeden Fall, sich die verschiedenen Varianten anzuschauen, da es viele praktische Details gibt wie z.B. eine integrierte Klarsichttasche für Flüssigkeiten, Hosenhalter, von außen zugängliche Fächer für Dokumente und Laptos usw.
  • Kleine Reiseapotheke mitführen: Geschäftsreisen dauern meist nicht länger als 2-3 Tage, eine vollständige Reiseapotheke wäre da sicherlich übertrieben. Doch ich habe festgestellt, dass die Klimaverhältnisse in Zügen und Flugzeugen und oft auch in Hotels zu fiesen Erkältungen führen können. Deshalb habe ich immer ein Nasenspray mit Salzwasser dabei, das sich auch gut vorbeugend anwenden lässt. Außerdem sind Pfefferminzöl, Halspastillen und Aspirin zu empfehlen. So kann man gleich gegensteuern, wenn der Hals kratzt oder die Nase läuft.

Akku, Kabelsalat & Co – keinen Technik-Frust auf Reisen

  • Lademöglichkeiten im Blick haben: Ein schlapper Akku kann auf Geschäftsreisen für richtig miese Stimmung sorgen. Deshalb vor Reiseantritt alle Geräte voll durchladen und einen Überblick über die Laufzeiten haben. Vorausschauende buchen außerdem im Zug ihren Platz da, wo die Steckdosen sind.
  • Handy und Tablet laden ohne Ladegerät: Und auch wer das Ladegerät einmal vergessen hat, braucht nicht in tiefe Verzweiflung zu stürzen, denn oft verfügen TV-Geräte in Hotelzimmern über einen USB-Anschluss, der das Aufladen von Handys oder Tablets ermöglicht. Im Zweifelsfall findet man aber in Hotelbars oder Cafés fast immer nette Menschen, die einem mit ihrem Ladegerät aushelfen.
  • Portabler WLAN-Router: Hotelzimmer ohne freies WLAN gehen eigentlich gar nicht. Doch nicht selten kommt es vor, dass das Netz instabil und/oder langsam ist. In diesem Fall hilft ein portabler WLAN-Router, der auch am Flughafen oder unterwegs im Zug für schnelle und zuverlässige Verbindungen sorgt.
  • Ordnung halten: Kabelchaos, unauffindbare USB-Sticks oder Adapter gehören der Vergangenheit an, wenn Sie die folgenden zwei Tipps beherzigen: All diese Dinge zusammen an einem zentralen Ort aufbewahren, z.B. in einer Box, auf die Sie jederzeit leicht Zugriff haben. Kabel bändigt man am einfachsten mit einer Klammer. Besonders geeignet sind Flügelklammern, die es in unterschiedlichen Größen gibt. Das ist viel praktischer als Gummibänder oder Kabelbinder aus Draht.

Gutes für Körper und Seele

  • Für Vertrautheit sorgen: Wechselnde Umgebungen verursachen Stress. Viele Geschäftsreisende, die schon länger in ihrem Job sind, fühlen sich entwurzelt. Ein bisschen „Vertrautheit“ kann man herstellen, indem man Hotels bucht, die einer Kette angehören und an den verschiedensten Orten immer gleich oder ähnlich ausgestattet sind. Es kann auch helfen, das Kopfkissen von Zuhause mitzunehmen oder ein gerahmtes Foto, das man sich auf den Nachttisch stellt.
  • Fastfood meiden: Auf Reisen, zudem unter Zeitdruck, sind die meisten Menschen besonders anfällig für den Griff zum schnellen Snack. Eine schlechte kulinarische Versorgung rächt sich jedoch, z.B. mit Unwohlsein oder schlechter Konzentration. Deshalb zwischendurch öfter zu Fruchtsäften und frisch zubereiteten Speisen greifen. Oder gleich einen kleinen Einkauf starten und das Hotelzimmer mit Mineralwasser, Obst, Smoothies, Studentenfutter usw. bestücken.
  • Sich etwas Gutes tun: Auch wenn eine Geschäftsreise Arbeit ist, bedeutet das nicht, dass Sie unentwegt arbeiten müssen. Viele Menschen kasteien sich selbst, und zwar erst recht, wenn sie sich ohnehin schon unwohl fühlen. Doch wenn das Hotel schon scheußlich ist, der Bahnersatzverkehr noch immer an den Nerven nagt und der Verhandlungstermin auf den kommenden Abend verschoben wurde – was spricht dagegen, sich etwas Gutes zu tun? Was das sein kann, muss jede/r für sich selbst entscheiden: ein gutes Essen, ein gutes Buch, ein Besuch in der Sauna, ein Spaziergang oder eine Joggingrunde, ein Plausch an der Hotelbar, ein Nickerchen, eine duftende Bodylotion…

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Quelle Foto: @ Rawpixel.com – Fotolia.com

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