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Der ScrumMaster als Führungskraft




 

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Der ScrumMaster verantwortet den Erfolg der Scrum-Umsetzung und sorgt für optimale Arbeitsbedingungen des Teams und einen effizienten Scrum-Prozess. Aus meiner Sicht agiert der ScrumMaster hierbei als Führungskraft – auch wenn dies mitunter bestritten wird. Ich möchte meine These im Folgenden anhand einiger Aufgaben erläutern, die der Autor und Management-Berater Fredmund Malik für eine wirksame Führungskraft definiert.

Organisieren

Der ScrumMaster verantwortet die Definition, Implementierung und Weiterentwicklung (kurz: die Organisation) des Scrum-Prozesses im Team und im Unternehmen. Er stellt sicher, dass sich das Team und der Product Owner an die definierten Regeln und Praktiken halten, zudem erfasst und beseitigt er auftretende Impediments. Seine organisatorische Verantwortung endet, wenn es um die Art und Weise geht, wie das Scrum-Team seine Arbeit erledigt.

Entscheiden

Das Entscheiden definiert Malik als die wichtigste Aufgabe einer Führungskraft: „Wer nicht entscheidet, ist keine Führungskraft“. Obwohl der ScrumMaster keine Weisungsbefugnis besitzt, bedeutet das nicht, dass er keine Entscheidungen treffen kann. Falls das Team nicht selbst in der Lage ist, eine Entscheidung zu treffen und diese Tatsache das Team bei der Arbeit behindert, entscheidet der ScrumMaster. Nur so lassen sich endlose Diskussionen vermeiden, die ein Team lähmen können. In diesem Fall gilt, dass eine „falsche“ Entscheidung besser ist als gar keine Entscheidung.

Kontrollieren

Der ScrumMaster ist dafür verantwortlich, den aktuellen Arbeitsfortschritt des Teams zu jeder Zeit mit Hilfe von Burndown-Charts nach innen und außen darzustellen. Eine kleinteilige Kontrolle des Arbeitsfortschritts einzelner Teammitglieder darf hingegen nicht stattfinden. Nichtsdestotrotz kann und muss ein ScrumMaster daran erinnern, dass er aufgrund des aktuellen Burndown-Charts das Commitment für den aktuellen Sprint in Gefahr sieht.

Menschen entwickeln und fördern

Der ScrumMaster ist dem Team dabei behilflich, die einer agilen Arbeitsweise zugrunde liegenden Werte der Selbstorganisation und der Cross-Funktionalität der Aufgaben von Teammitgliedern zu vermitteln. Auch das Verhalten von Teammitgliedern kann zum Impediment für die Scrum-Umsetzung werden. In diesem Fall hat der ScrumMaster die Aufgabe, das Verhalten des betreffenden Teammitglieds zusammen mit dem Team und dem Product Owner weiterzuentwicklen.

Für Ziele sorgen

Ggf. in Zusammenarbeit mit anderen ScrumMastern und Stakeholdern im Unternehmen trägt der ScrumMaster die Verantwortung, die Planung und die Ziele der Scrum-Implementierung im Unternehmen zu definieren. Die Definition und Priorisierung von zu entwickelnder Funktionalität obliegt hingegen hauptsächlich dem Product Owner, der das Product Backlog regelmäßig pflegt.

Aus der obigen Beschreibung wird deutlich, dass ein ScrumMaster viele Aufgaben einer Führungskraft wahrnimmt. Aufgrund seiner Einbettung in ein agiles Umfeld wird die Durchführung dieser Aufgaben mit einem klaren Fokus auf den Scrum-Prozess versehen und ist somit enger begrenzt, als es bei einer klassischen Führungsrolle der Fall ist. Trotz dieser Begrenzung ist der ScrumMaster jedoch eine Führungskraft.

 

Quelle Foto: © rangizzz – Fotolia.com

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