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Frauen in die Teeküche! Eine Randnotiz (nicht nur) für Projektmanagerinnen




 

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Also, mir ist das schon ein paar Mal passiert, vor allem in jüngeren Jahren: Ein Kick-off-Meeting oder ein Treffen mit externen Partnern, bei dem man einander noch nicht persönlich kennt; ich bin zeitig da, schaue mich ein wenig um – und werde von den eintreffenden Herren Kollegen prompt als Servicepersonal wahrgenommen: „Ach, wären Sie so freundlich mir schon einmal einen Kaffee zu bringen? Und sicher haben Sie hier irgendwo eine Garderobe!“ Und, schwupps, habe ich nicht nur eine herunter gefallene Kinnlade im Gesicht, sondern auch noch einen fremden Mantel im Arm.

In einer solchen Situation ist guter Rat teuer, denn weder möchte man selbst dumm dastehen noch den anderen komplett blamieren – schließlich geht es um eine gemeinsame Zusammenarbeit. Den Kaffee zu bringen und sich innerlich schon auf die Schamesröte des anderen zu freuen, wenn er spätestens bei der Vorstellungsrunde seinen Irrtum bemerkt, ist also keine gute Strategie. (Obwohl ich zugeben muss, das auch schon einmal ausgekostet zu haben.) Darauf hinzuweisen, dass nicht alle Frauen im Business zwangsläufig Sekretärinnen sind, ist zwar richtig, aber – seien wir ehrlich – irgendwie doch auch ein wenig knöchrig.

Nun las ich bei Fisher/Shapiro ein paar Tipps zum Thema, die ich sehr hilfreich fand und Ihnen, liebe Kolleginnen, nicht vorenthalten möchte. Sollten Sie als weibliche Führungskraft also von anderen als Servicepersonal angesprochen werden, so lächeln Sie und

  1. beweisen Sie Ihre Freundlichkeit, indem Sie annehmen, Ihr Gesprächspartner habe Sie versehentlich mit einer Sekretärin verwechselt: „Entschuldigen Sie, dass ich mich nicht vorgestellt habe.“
  2. Klären Sie Ihre Rolle: „Ich bin…, Geschäftsführerin/Leiterin von…“
  3. Zeigen Sie Ihre Kompetenz innerhalb dieser Rolle: „Da wir beide schon vor dem verabredeten Zeitpunkt da sind, könnten wir vielleicht schon über…sprechen.“
  4. Stellen Sie sich auf Augenhöhe: „Wenn Sie nichts dagegen haben, bringe ich uns beiden einen Kaffee. Bedienen Sie sich doch schon einmal bei den Croissants. Und könnten Sie mir bitte auch eins mitbringen?“

PS: Hier noch die Fundstelle: Roger Fisher/Daniel Shapiro: Beyond reason. Using emotions as you negotiate, Viking Penguin 2005

 

 

Quelle Foto: © giorgiomtb – Fotolia.com

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