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Entscheidungen einfordern




 

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In meinem vorherigen Post, habe ich über die Gründe fehlender Entscheidungen geschrieben. Hier möchte ich mich mit möglichen Lösungsansätzen beschäftigen.

Wie die Gründe, so sind auch die möglichen Lösungsansätze sehr vielfältig und individuell der Situation anzupassen. Das setzt natürlich eine gewisse Erfahrung und ein gutes Selbstbewusstsein voraus. Da ich meistens als Freelancer tätig bin, sind die folgenden Ansätze auch mehr auf das Freelancerdasein bezogen – aber auch in jeder Festanstellung sinnvoll. Als Freelancer steht man zwar außerhalb des Systems und hat damit eine gewisse Distanz und Machtposition, aber wird auch niemals tief genug in bestehende Prozesse eingreifen können, um sie zu verändern.

In meinen Augen das Wichtigste ist, eine transparente, ehrliche Kommunikation mit den Entscheidern. Meistens bringt es wenig auf Entscheidungen zu warten. Besser ist es, diese einzufordern und am besten schriftlich bestätigen zu lassen („Dann mach ich das jetzt so, ja?“, „Wie gehen wir hier weiter vor?“). Damit kann man schnell Leuten auf die Nerven gehen und sollte es deshalb nicht bei jeder Kleinigkeit machen. Jedoch kann dieses Einfordern dazu führen, dass man schnell Ergebnisse sieht, die auch die Entscheider selber mitbekommen und man bekommt dadurch gewisse Handlungsspielräume und die Bereitschaft der Entscheider zusammen weitere Probleme anzugehen.

Fehlt bei der Person, die die Entscheidungen treffen soll, die Kompetenz, wie ich sie hier angesprochen habe, ist es sinnvoll ihr Lösungsvorschläge zu machen. Als „Spezialist“ in seinem Thema, kann man dadurch auch eigene Präferenzen forcieren („Es gibt Lösung A und Lösung B, ich persönlich würde Lösung B empfehlen“). Meistens darf man dann seinen Favoriten umsetzen.
Bringen diese Lösungsansätze nicht das erhoffte Ziel, eine Entscheidung, hilft es auch, einfach „dumm“ zu fragen, z.B.: „Warum können wir denn jetzt nicht auf PHP5 migrieren“. Die daraus entstehende Diskussion führt dann meistens doch zu einer Entscheidung.

Sind sich mehrere Entscheider oder der Kunde uneinig hilft es auch, einen eigenen Vorschlag zu machen. Hierbei sollte man aber die Konsequenzen hervorheben, die dieser Vorschlag beinhaltet und diese durch schlagkräftige Argumente verdeutlichen („Dann verzögert sich alles um X Tage“, „Folgender finanzieller Aufwand wird dadurch auf sie zu kommen“).

Eigentlich geht es aber darum, die Unternehmenskultur zu ändern und ein Bewusstsein für Entscheidungen zu schaffen. Schlägt keiner der Ansätze an, muss man seine eigenen Handlungsspielräume betrachten und evtl. ausbauen, um selbst aktiv die Unternehmenskultur mit zu gestalten.

Für mich persönlich ist es wichtig, in einem Umfeld zu arbeiten, in dem gern Entscheidungen getroffen werden. Besonders in Krisensituationen ist es zwingend notwendig, dass Entscheidungen getroffen werden, da sonst das ganze System gelähmt wird. Wenn dann nichts passiert wird aus einer kleinen Krise eine große.

 

Quelle Foto: © Elnur – Fotolia.com

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