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Manager als schöpferische Zerstörer




 

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Das Management stützt sich meiner Beobachtung nach in vielen Unternehmen noch sehr und zu ausschließlich auf zwei zentrale Säulen:

 

  • Die Bewahrung des Bestehenden gegen die Kräfte von Konkurrenten, Kunden und Mitarbeitern, die alle unablässig und mit steigender Geschwindigkeit den Status Quo verändern.
  • Die Kontrolle von Vereinbartem mittels Kennzahlen. Dies können Projektziele, monetäre Unternehmensziele, Benchmarks im Vergleich zu Konkurrenten, die Einhaltung von Prozessen, Mitarbeitervereinbarungen und vieles mehr sein .

Modernes Management, so wie ich es verstehe, behält die beiden genannten Aspekte im Blick, stützt sich aber immer stärker auf eine dritte Säule, und zwar:

  • Die schöpferische Zerstörung bestehender Strukturen und Abläufe, um das Unternehmensziel oder das Projektziel besser, schneller und mit weniger Risiko erreichen zu können. Schöpferische Zerstörung meint dabei zweierlei: die Abschaffung von etwas Bestehendem und die kreative Schaffung von etwas Neuem.

Der Begriff der „Schöpferischen Zerstörung“ ist eng verbunden mit dem Namen Joseph Schumpeter, einem österreichisch-ungarischem Ökonomen und Politikwissenschaftler. Und wenn wir wikipedia zu Hilfe nehmen: „Die Schöpferische Zerstörung ist ein Begriff aus der Makroökonomie, dessen Kernaussage lautet: Jede ökonomische Entwicklung (im Sinne von nicht bloß quantitativer Entwicklung) baut auf dem Prozess der schöpferischen bzw. kreativen Zerstörung auf. Durch eine Neukombination von Produktionsfaktoren, die sich erfolgreich durchsetzt, werden alte Strukturen verdrängt und schließlich zerstört. Die Zerstörung ist also notwendig (und nicht etwa ein Systemfehler), damit Neuordnung stattfinden kann.“ (de.wikipedia.org/wiki/Schöpferische_Zerstörung)

Für mich macht der Begriff „schöpferische Zerstörung“ auch und besonders im Arbeitsalltag eines Unternehmers, Interims-Managers oder Projektmanagers Sinn. Er bezieht sich dann auf

  • die im Unternehmen eingesetzten Prozesse
  • die eingesetzte Organisationsstruktur
  • die zu entwickelnden Produkte
  • die eingesetzten Werkzeuge, Infrastruktur und Tools
  • die verwendeten Rollen

In einer Welt, in der sich zunehmend die Bedingungen fast schlagartig verändern, hilft es immer weniger, sich auf die Säulen 1 (Bewahrung) und 2 (Kontrolle) zu stützen. Viel wichtiger wird es, die schöpferische Zerstörung in den eigenen Arbeitsalltag einzubinden. Damit verändert man aktiv die Bedingungen, statt sich gegen Veränderungen zu stemmen oder die Einhaltung von Dingen zu kontrollieren, die aufgrund veränderter Rahmenbedingungen keinen Sinn mehr machen.

Ich integriere schöpferische Zerstörung in meinen Arbeitsalltag, indem ich

  • zwei Übersichten pflege: eine über Dinge, die abgeschafft werden sollen und eine für kreative Veränderungen
  • zu Beginn eines Monats diese Übersichten neu plane und anpasse
  • zum Ende eines Monats die durchgeführten Veränderungen bewerte und daraus lerne

Welche Erfahrungen machen Sie mit „schöperischer Zerstörung“ und wie integrieren Sie das Vorgehen in Ihren Managementalltag?

 

 

Quelle Foto: © krimar – Fotolia.com

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