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PERT-Dreipunkt-Schätzung




 

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Eine Schätzmethode, die ich häufig in Projekten einsetze, ist die PERT-Dreipunkt-Schätzung. Diese hat auch Eingang in die das PMbok (http://de.wikipedia.org/wiki/Project_Management_Body_of_Knowledge) der PMI gefunden und findet sich auch in der Standardliteratur zum Projektmanagement.

Die drei Schätzwerte

  • dOPT (kürzeste Dauer, Schätzung unter der Annahme: alles läuft gut)
  • dNORM (mittlere Dauer, Schätzung unter der Annahme: alles läuft normal)
  • dPESS (längste Dauer, Schätzung unter der Annahme: viele Dinge laufen schief)

liefern mit Hilfe der Formel (dOPT+4*dNORM+dPESS)/6 den Schätzwert.

Hinter der Formel stecken statistische Verfahren, über die man unter de.wikipedia.org/wiki/PERT mehr erfahren kann. Meiner Erfahrung nach führt die PERT-Dreipunkt-Schätzung zu deutlich besseren Schätzwerten. Der Grund dafür, dass dies so ist, liegt für mich allerdings weniger in der wissenschaftlichen Fundierung des Verfahrens als an psychologischen Faktoren.

Menschen in Projektteams sind sehr verschieden. Und dennoch fragen wir bei Schätzverfahren nach genau einem Wert. Ein eher vorsichtig eingestellter Mensch wird bei der Frage nach der geschätzten Dauer eines Vorganges eher bei dPess landen, ein mutiger Entwickler, der sich manchmal auch selbst überschätzt, wird eher dOpt als „richtigen Wert“ empfinden. Stellt man die Frage nach den drei Werten (Stell Dir vor, es geht fast alles schief! Stell Dir vor, alles funktioniert wie am Schnürchen! Und wie ist es, wenn alles normal läuft?) werden die Antworten der unterschiedlichen Menschentypen in der Praxis eher einheitlich und erfahren durch die Art der Fragestellung eine Objektivierung.

In meinen Projekten bilde ich dann, indem ich unterschiedliche Personen befrage, noch den Mittelwert über den geschätzten Dreipunktwert. Ist das Team erst an die drei Fragen gewöhnt, so können auch ohne viel Aufwand tägliche Restwertschätzungen mit der Dreipunkt-Methodik durchgeführt werden. Gerade in dynamischen und kritischen Projekten habe ich das vorgestellte Verfahren als sehr hilfreich erlebt. Und auch in agilen Projekten kann man die Methode sinnvoll verwenden.

 

 

Quelle Foto: © blueflashed – Fotolia.com

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