Kanban in der IT
21. September 2009
Das Wort „Kanban“ stammt aus dem Japanischen und bedeutet Karte, Etikett, Aufkleber. Das Kanbansystem zur Produktionssteuerung wurde maßgeblich von Taiichi Ohno für Toyota entwickelt. Wesentliches Prinzip ist die Verbrauchssteuerung nach dem Pull-Verfahren. Die Materialbereitstellung orientiert sich also ausschließlich am Bedarf der verbrauchenden Stelle. Die Steuerung des Materialflusses erfolgt durch Kanban-Behälter und die das Material identifizierende Kanban-Karten. Um eine Nachlieferung von Material anzustoßen, wird Nachschub durch Versenden der entsprechenden Karte ausgelöst.
Wie das Kanbansystem auf die IT-Welt adaptiert werden kann, soll hier kurz beschrieben werden.
Ein Produktionsablauf in der Industrie ist vergleichbar mit einem Workflow in der IT, der etwa so aussehen könnte: Todo-> In Progress -> Done. Dieser Workflow wird auf einem Whiteboard visualisiert, wobei jede Station im Workflow einer Spalte auf dem Whiteboard entspricht. Alle Aufgaben werden nun auf Karten geschrieben und an die Wand gehängt, entsprechend der Station im Workflow, wo sich die Aufgabe gerade befindet. Dabei entspricht jede Station einem Kanban-Behälter. Jeder Kanban-Behälter hat eine definierte Größe, die so gewählt sein muss, dass sie die Zeit zum Befüllen (Wiederbeschaffungszeit und Durchlaufzeit) überbrückt. Bezogen auf die IT bedeutet dies, dass die WIP (Work in progress) limitiert wird, d.h. die Anzahl der Aufgaben, die pro Station gleichzeitig bearbeitet werden darf. Zur Minimierung der Durchlaufzeit gilt es im Rahmen der kontinuierlichen Verbesserung geeignete Behältergrößen zu definieren.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Kanban in der IT gemacht? Ich freue mich auf einen Austausch!
Quelle Foto: © picidea – Fotolia.com
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