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Ein Schloss bauen




 

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Einer der wichtigsten Faktoren beim Arbeiten mit Scrum oder anderen agilen Methoden sind „richtige“ UserStories. Doch wie findet man diese? Vielleicht hilft die folgende Geschichte, den richtigen Blickwinkel beim Zuschneiden von UserStories zu finden.

Mal angenommen, ich möchte ein Schloss bauen. Ein richtig großes: mit Bibliothek im Turm, einem Ballsaal, Weinkeller, Schlossgraben (natürlich mit Krokodilen), Zugbrücke, jede Menge Schlafzimmer, Unterkünfte für die Bediensteten, geheimen Zimmern und und und. Die Vision ist klar, doch wie zerlege ich diese in geeignete Häppchen für meine Iterationen?

Eine Möglichkeit wäre nun, systematisch wie folgt vorzugehen: Zunächst einmal brauchen wir natürlich eine Baugrube, dann den Kellerboden, die Kellerwände, die Decke, die Wände vom Erdgeschoss und so fort, bis letztendlich der Wetterhahn auf der Turmspitze sitzt. Geht man so vor, wird das Schloss hoffentlich irgendwann fertig. Das Problem dabei ist jedoch, dass ich erst sehr spät anfangen kann, es zu nutzen.

Eine andere – und meiner Meinung nach bessere – Möglichkeit ist, die Ziele, die ich erreichen will, in der Vordergrund zu stellen. Ich möchte das Schloss um darin zu schlafen, zu wohnen, Feste zu feiern usw. Nun stelle ich das wichtigste Ziel in den Vordergrund, z.B. darin zu schlafen ohne nass zu werden. Dafür brauche ich nicht unbedingt das ganze Schloss, eine einfache Hütte tut es auch, sie braucht nicht einmal Fenster zu haben. Danach nehme ich das nächste Ziel in Angriff und suche auch dafür die einfachste akzeptable Lösung. Gehe ich so vor, mag es sein, dass mein Schloss am Ende anders aussieht, als ich anfangs dachte. Aber es wird ganz genau das sein, was ich brauche. Und ich kann es von Anfang an nutzen

Quelle Foto: © mbonaparte – Fotolia.com

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