Jidoka
2. November 2009
Im Rahmen der japanischen Wochen 🙂 und anknüpfend an den letzten Beitrag von Katja Roth möchte ich auf einen weiteren japanischen Klassiker hinweisen: Jidoka.
Jidoka kommt aus dem Lean Manufactoring und bedeutet dort, dass eine Maschine sich sofort abschaltet, sobald ein Fehler auftritt. Dieses Prinzip kann man auch auf die Softwareentwicklung ausweiten. In diesem Kontext bedeutet Jidoka, keine Qualitätskompromisse einzugehen.
Hierbei werden folgende Schritte angewandt:
- Fehler und Probleme werden identifiziert und offen und ehrlich kommuniziert.
- Jeder Mitarbeiter ist bevollmächtigt und aufgefordert, Probleme sichtbar zu machen.
- Tritt ein Fehler auf, so wird die Arbeit unterbrochen, bis der Fehler beseitigt ist. Zugleich kĂĽmmern sich die Mitarbeiter um die Identifizierung der zu Grunde liegenden Fehlerquelle und beseitigen diese.
Jidoka kann zunächst den Entwicklungsfortschritt verlangsamen, führt aber durch das systematische Aufdecken und Beseitigen von Fehlern zu erhöhter Transparenz und beschleunigter Entwicklung.
Warum ist es aber so wichtig, Fehler so frĂĽh wie möglich anzugehen und aus dem Weg zu räumen? Ganz einfach: ein Fehler potenziert den Aufwand, ihn aus dem Weg zu schaffen, um ein Vielfaches, je später er aufgedeckt wird. Je nach Art und „Qualität“ des Fehlers können sich die Kosten zur Beseitigung um ein Vielfaches erhöhen. Dabei gilt: je grundsätzlicher der Fehler, umso höher der Aufwand der Beseitigung.
Daher ein Appell gegen die „Augen zu und durch“-Mentalität und das Abdecken und Aussitzen von Fehlern. Es ist wichtig eine Fehler- und Lernkultur aufzubauen, die offen mit Fehlern umgeht und daraus lernt. Jeder sollte sich ermutigt fĂĽhlen, auf Fehler und Probleme hinzuweisen. Frei nach dem Motto:
Wir machen keine Fehler, wir machen Lernerfolge!
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