Artikel versenden

Die Loci-Methode




 

// /

Wer kennt diese Situation nicht: Man hält einen Vortrag, mehr als 50 Personen warten auf den nächsten Agendapunkt und es kommt – nichts! Um diese emotional anstrengende Situation zu vermeiden, haben schon die alten Griechen eine Merktechnik erfunden, die es ermöglicht, eine große Menge an Wissen zu speichern und schnell auch in angespannten Situationen abzurufen. Diese Methode machen sich noch heute Gedächtnissportler zu nutze. Und die moderne Gehirnforschung belegt die erfolgreiche Funktionsweise.

Die Loci-Methode, bei Cicero beschrieben, funktioniert wie folgt:

Man merkt sich in einer vertrauten Umgebung eine Route und speichert dazu Bilder, eines nach dem anderen. Fangen Sie doch in Ihrem Schlafzimmer an. Starten Sie in Ihrem Bett, als nächstes speichern Sie Ihren Nachtischschrank, dann die Stehlampe am Bett, die Kommode im Schlafzimmer. Und raus geht es ins Bad: die Dusche, die Badewanne, das Waschbecken. Der Weg geht weiter durch Arbeitszimmer, Küche, Hauswirtschaftsraum, Flur und Wohnzimmer.

Mit den Gegenständen auf der Route durchs Haus lassen sich eine Menge Bilder abspeichern. Als erstes gilt es nun diese Bilder der Routenpunkte zu merken, denn sie sind die Ankerpunkte des Merksystems.

Um sich einen Vortrag merken zu können, verknüpfen Sie die Bilder der Routenpunkte nun mit Bildern der Abfolge Ihres Vortrages: Sie starten mit der Begrüßung, also stellen Sie sich eine Menge Leute vor, die durch Ihr Bett (der erste Routenpunkt) marschieren und immer per Handschlag begrüßt werden. Je dynamischer, verrückter und kreativer das vorgestellte Bild ist, umso stärker ist die Verankerung. Und so geht es weiter: Auf dem Nachtischschrank stellen Sie den nächsten Punkt Ihres Vortrages. Den Griechen ist es auf diese Weise gelungen, ganze Bücher zu memorieren.

Routen, mit deren Hilfe man etwas abspeichern kann, können gebildet werden:

  • aus den eigenen Körperteilen (Kopf, Brust, Rücken, …, Füße)
  • aus Wegen, die man in häufig besuchten Hotels zurücklegt
  • aus Stationen auf dem Arbeitsweg
  • aus vertrauten öffentlichen Plätzen

Die Loci-Methode funktioniert zum Beispiel zum Merken von:

  • Vorträgen
  • Geschichten
  • wichtigen Learnings aus einem Meeting oder einem Gespräch

Bei den Merktechniken ist es wie beim Sport, ohne Training geht nichts. Das kreative Erfinden und Speichern von Bildern muss erst geübt werden, dann  geht es immer schneller und der Abruf wird zuverlässiger.

Wann starten Sie?

Wenn Sie mehr über Merktechniken erfahren möchten, so können Sie z.B. in Gunther Karsten (2012): „Erfolgs-Gedächtnis: Wie Sie sich Zahlen, Namen, Fakten, Vokabeln einfach besser merken“ fündig werden. Viel Spaß!

 

 

Quelle Foto: © Konstantin Li – Fotolia.com

| Keine Kommentare

 
Top | Impressum | Datenschutz