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Wenden Sie Kanban in Ihrem Unternehmen richtig an?




 

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In den vergangenen Jahren taucht immer häufiger die Frage auf, ob Unternehmen Kanban wirklich leben oder nicht.

Die Antwort darauf liegt nicht alleine in der Praxisanwendung, sondern lässt sich nur mit der gelebten Absicht beantworten. Hat Ihr Unternehmen die Absicht, evolutionäre Veränderungen der Servicelieferung bei der Anwendung der Kanban-Methode zu verfolgen? Wenn ja, dann leben Sie bereits Kanban (und andernfalls nicht).

Vereinfacht könnte natürlich auch gefragt werden, ob ein Kanban-System eingeführt wurde oder nicht. Dabei kann sehr einfach festgestellt werden, ob ein Workflow der umzusetzenden Arbeit visuell übertragen wurde und Begrenzungen für die in Arbeit befindliche Aufgabenpakete eingeführt wurden.

Doch damit ist es bei weitem noch nicht getan. In einem wahrhaft präsentem Kanban-System wird die Arbeit nur dann in den Workflow gezogen, wenn tatsächlich Kapazität dafür vorhanden ist. Um diesen Zustand auch zu erreichen, müssen diverse Voraussetzungen erfüllt werden.
Diese können mit dem folgenden Kanban-Lackmus-Test überprüft werden, der aus lediglich vier, unten aufgelisteten Fragen besteht. Wenn Sie nicht mindestens eine Frage (oder besser alle vier Fragen) mit „ja“ beantworten können, dann wurde bislang noch kein richtiges Kanban bei Ihnen eingeführt.

1. Hat sich die Schnittstelle zu Ihren Kunden verändert?

  • Hat sich die Art, wie Sie mit den Kunden bei der Arbeit interagieren, verändert?
  • Wurde die Planung und Priorisierung verändert?
  • Oder wie wir lieber bei Kanban sagen, haben Sie neue Ansätze zur Planung und Auswahl integriert?

Wenn Sie keine Veränderungen im Kundenverhalten in Bezug auf Auswahl und Verhandlung von Arbeitspaketen erreicht haben, dann wenden Sie Kanban nicht richtig an.

2. Hat sich der Vertrag mit den Kunden geändert?

  • Hat sich die Art und Weise geändert, wie Sie Verpflichtungen zu Ihren Kunden eingehen?
  • Haben Sie eine Dienstleistungsvereinbarung erstellt oder stimmen Sie Erwartungen für die Lieferung von Dienstleistungen auf der Grundlage eines probabilistischen Verständnisses der Lieferzeit des Kanban-Systems ab?
  • Nutzen Sie Simulationen basierend auf der statistischen Analyse von historischen Daten, erstellen Sie Prognosen und bestimmen Sie Kundenerwartungen für Lieferungen von Teilarbeiten?

Wenn nicht, dann führen Sie mit ziemlicher Sicherheit Kanban nicht durch.

3. Hat sich Ihr Geschäftsmodell zur Service-Auslieferung geändert?

  • Haben Sie Serviceklassen basierend auf einem Verständnis von Unternehmensrisiken in den einzelnen Arbeitsschritten eingeführt?
  • Haben Sie Kapazitäten dem System zugewiesen, um Risiken aus verschiedenen Quellen der Nachfrage und unterschiedlichen Arten von Arbeit abzusichern?
  • Nutzen Sie ein qualitatives Verständnis der Opportunitätskosten von Verzögerungen, um Auswahlentscheidungen zu erleichtern und um Richtlinien für Warteschlangendisziplin von Serviceklassen zu inspirieren?
  • Haben Sie mehrere Dienste zusammen aggregiert, um die Durchlaufgeschwindigkeit im System zu erhöhen und aktivieren Sie einen „Haijunka“-Stil für Risikoausgleich und Variabilität?
  • Verstehen Sie Kluster von Kundenerwartungen und Sondierung von neuen Serviceklassen?

Wenn nicht, dann übersehen Sie wahrscheinlich eine Menge Potenzial in Ihrer Arbeit.
Ihre Kanban-Umsetzung könnte dann noch viel tiefer sein und bietet noch viel mehr Möglichkeiten für Ihr Unternehmen.

4. Haben die Manager ihr Verhalten geändert?

Diese vierte Frage sollte eine offensichtliche Reflektion von Kanban als Management-Verfahren und der Auswirkungen eines latenten Pull-System von Verbindlichkeiten für die Organisation sein. Wenn Manager nicht ihr Verhalten seit der Einführung des “Pullens” verändert haben, dann ist es unwahrscheinlich, dass es funktionieren wird. In der Tat ist es dann unwahrscheinlich, dass es wirklich ein Pull-System ist.

Viele Formen der Prototypen-Kanban wie ein aggregiertes Team-Kanban oder eine rein lokale Implementierungen wie Team-Kanban mit einem einfachen 3-Spalten-Board (Warteschlange / In Arbeit / Fertig) sind tatsächlich Schub-Systeme.  Bei diesen Systemen wird eine gewisse Erleichterung der Überforderung mit einem pro Person WIP-Limit erzielt, um Multi-Tasking zu reduzieren. In Fällen wie diesen werden Manager ihr Verhalten nicht geändert haben.

Wenn Manager ihr Verhalten nicht geändert haben, ist es unwahrscheinlich, dass Sie eine echtes Pull-System haben, und Sie sind ganz sicher nicht dabei Kanban anzuwenden.

Typische Team-Kanban-Implementierungen, die in der Tat nur verherrlichte, persönliche Kanban-Implementierungen sind, werden nicht eine der Fragen aus dem Kanban-Lackmus-Test bestehen.

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Quelle Foto: © mybaitshop – Fotolia.com

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