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Digitalisierung – welche Maßnahmen sind hilfreich?




 

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Mensch oder Technologie – welcher Faktor ist für den Erfolg der Digitalisierung in Unternehmen wichtiger? Die CIOs großer Unternehmen in der DACH-Region haben darauf eine klare Antwort: Die wichtigste Maßnahme für eine gelingende Digitalisierung ist ihrer Einschätzung nach die Etablierung interdisziplinärer Teams aus IT- und Fachspezialisten. Dies ist eines der Ergebnisse der aktuelle IT-Trends Studie, die das Beratungsunternehmen Capgemini alljährlich vorlegt. Zwar wurde der Erfolg der Digitalisierungsbemühungen von den Top-ManagerInnen im Schnitt eher als ernüchternd betrachtet, doch diejenigen, die sich mit ihren Erfolgen zufrieden zeigten, gaben an, dass der Faktor Mensch die zentrale Rolle spiele. Das Zusammenbringen von IT und Fachseite sowie die gezielte Rekrutierung von KollegInnen mit speziellem Know-how erweisen sich dabei nach ihrer Erfahrung als Schlüssel-Maßnahmen.

Die Benennung von Digitalisierungsbeauftragten oder auch der vermehrte Einsatz von digital affinen Führungskräften hat bei den Befragten dagegen nicht die erwünschten Effekte gebracht. Abgeschlagen auf den hinteren Plätzen liegen außerdem der Aufbau einer bimodalen IT, die Reduzierung von Hierarchieebenen und der Aufbau eines separaten Unternehmensbereichs für Innovationen. Auch die Zusammenarbeit mit Start-ups und das Engagement von IT-Beratungsfirmen hat nach Einschätzung der CIOs allenfalls unterdurchschnittliche Erfolge gezeitigt. Ein wenig besser sehen die Effekte in der Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen aus – hier sind die Führungskräfte zumindest mittelmäßig begeistert von den Ergebnissen.

In technologischer Hinsicht stehen die eigenen Daten im Fokus der Digitalisierungsanstrengungen. Eine stärkere Vernetzung der eigenen Daten und der Ausbau der Datenanalyse sind hier diejenigen Maßnahmen, die am stärksten zum Erfolg beigetragen haben. Einen mittleren Effekt erzielten der Ausbau von Cloud-Aktivitäten (intern und extern) sowie die Erhöhung der eigenen Kapazitäten in der Softwareentwicklung. Der Aufbau einer zentralen Plattform für automatisierte Tests und Deployment und der vermehrte Einsatz von XaaS-Komponenten erwiesen sich nach der Erfahrung der CIOs hingegen als weniger erfolgversprechende Maßnahmen. Hier die Ergebnisse im Überblick:

Insgesamt zeigt die IT-Trends Studie für den Bereich Digitalisierung, dass in deutschen Unternehmen viele Wege ausprobiert werden, um ans Ziel zu gelangen. Ein Scheitern einzelner Maßnahmen ist damit impliziert. Zu bedenken ist auch, dass in die Bewertung der Maßnahmen unterschiedliche Erfahrungshorizonte einfließen. Wo einige ManagerInnen schon nach zwei Versuchen eine Einschätzung der Maßnahme abgeben, blicken andere auf weitreichende Erfahrungen zurück. Die Macher der Studie von Capgemini haben entsprechend in einer weiteren Analyse noch einmal genauer hingeschaut und festgestellt, dass die bei der Digitalisierung erfolgreichsten Unternehmen andere Wege eingeschlagen haben als die „breite Masse“. Für sie haben sich die folgenden Maßnahmen als entscheidend für den Erfolg erwiesen:

  • Ausbau der Datenanalyse
  • Erhöhung der eigenen Kapazitäten in der Softwareentwicklung
  • Etablierung von interdisziplinären Teams
  • Stärkere Vernetzung der eigenen Daten
  • Vermehrter Einsatz digital affiner Führungskräfte

Die IT-Trends Studie von Capgemini ist freilich nicht repräsentativ für die deutsche Wirtschaft. Sie wirft aber ein Schlaglicht auf aktuelle Entwicklungen in den großen Unternehmen und fängt ein wenig die Stimmung bei den Geschäftsleitungen ein. Neben dem Thema Digitalisierung wurden auch Fragen zu den IT-Budgets der kommenden Jahre, zur IT-Organisation, zu Big-Data-Analytics, agilen Methoden, Cloud Services u.a.m. gestellt. Einige der Ergebnisse können hier abgerufen werden.

Zum Weiterlesen:

Quelle Grafik: Capgemini (2018): IT-Trends Studie

Copyright Foto: Setzwein IT-Management GmbH

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