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Der Product Owner als Führungskraft




 

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Ebenso wie der ScrumMaster nimmt auch der Product Owner in agilen Projekten eine Führungsrolle ein. Analog zu meinem Artikel Der SrumMaster als Führungskraft möchte ich dies im Folgenden wieder anhand der Aufgaben erläutern, die der Management-Berater und Autor Fredmund Malik für eine wirksame Führungskraft vorsieht.

Für Ziele sorgen
Der Scrum Guide von 2011 sagt, dass der Product Owner „für die Maximierung des Wertes des Produkts und der Arbeit, die das Entwicklungs-Team verrichtet, verantwortlich“ ist. Auf strategischer Ebene vermittelt der Product Owner die Vision des zu entwickelnden Produktes und verantwortet den wirtschaftlichen Erfolg der Umsetzung. Konkret bedeutet das für seine tägliche Arbeit, dass er die Inhalte des Product-Backlogs erstellt, pflegt, kommuniziert und insbesondere priorisiert. Der Product Owner ist dafür verantwortlich, die Ziele des Teams (nicht von Einzelpersonen) für die nächsten Sprints und Releases zu definieren. Über die Einbettung der kurz- und mittelfristigen Tätigkeiten in die strategische Vision stellt der Product Owner sicher, dass das Team die strategische Vision und insbesondere seinen eigenen Beitrag dazu versteht.

Kontrollieren
Scrum sieht mit dem Sprint Review ein zentrales Kontrollmeeting vor, in dem der Product Owner sich von der korrekten Umsetzung der User Stories des Sprints überzeugen kann. Eine Story ist erst dann endgültig fertig gestellt, wenn der Product Owner sie abgenommen hat.

Entscheiden
Ausschließlich der Product Owner entscheidet über die Zusammensetzung und Priorisierung des Product Backlogs und damit über die inhaltliche Arbeit des Teams. Andere Personen können vom Product Owner zu Rate gezogen werden, aber er bleibt allein verantwortlich. Er entscheidet im Sprint Planning darüber, was im nächsten Sprint bearbeitet werden soll. Nur unter außergewöhnlichen Umständen (Sprintabbruch) kann er die Inhalte eines laufenden Sprints grundlegend ändern.

Organisieren
Die organisatorische Arbeit des Product Owners bezieht sich auf das Product Backlog. Er hat keine Befugnis, den Scrum-Prozess zu verändern. Dies ist die Aufgabe des ScrumMasters.

Menschen entwickeln und fördern
Eine individuelle Förderung und Entwicklung von Teammitgliedern zählt nicht zu den Aufgaben eines Product Owners.

Die zentralen Führungsaufgaben des Product Owners bestehen für mich darin, dem Team eine Vision zu vermitteln und Ziele vorzugeben. Dazu verwaltet er das Product-Backlog und macht inhaltliche Vorgaben für das Sprint-Planning. Die Fertigstellung der inhaltlichen Vorgaben kontrolliert er periodisch in den Sprint Reviews.

Demzufolge ist auch der Product Owner für mich eine Führungskraft des Teams. Er ergänzt die Führungsaufgaben des ScrumMasters, indem er für Ziele sorgt. Zusammen führen sie das Scrum-Team sowohl prozessual als auch inhaltlich. Die Führungsaufgabe, individuelle Teammitglieder zu entwickeln und zu fördern, wird jedoch von keiner der beiden Rollen wahrgenommen.

Quelle Foto: © Pei Ling Hoo – Fotolia.com

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