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Agile Methoden sind keine Ausrede für das Fehlen von Prozessen




 

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Sieht man sich die Umsetzung agiler Methoden in der Realität an, hat man den Eindruck, der vorgebliche Einsatz agiler Methoden wird häufig als Ausrede für das vollständige Fehlen eines Prozesses verwendet. Wenn dann die Projekte nicht optimal laufen, obwohl man doch sogar agil arbeitet, sind natürlich die Methoden schuld.

Es sei daher an dieser Stelle angemerkt, dass gerade die agilen Methoden in ihrer Reduktion ein Höchstmaß an Disziplin verlangen. Es funktioniert nicht, wenn sich ein Projekt aus der lästigen Pflicht eine Dokumentation zu erstellen mit dem Hinweis herausredet, man würde halt eXtreme Programming anwenden und dabei stünde der funktionierende Code über der Dokumentation. Dieser Ansatz aus XP funktioniert nämlich nur genau dann, wenn er konsequent durchgeführt wird. Und d.h. die Funktionalität muss vollständig durch Testfälle abgedeckt sein, der Sourcecode muss hinreichend inline dokumentiert sein, die Testfälle werden vor der eigentlichen Funktion erstellt und der Sourcecode wird durch konsequentes Refactoring gut strukturiert gehalten. Nur unter diesen Bedingungen ist der Sourcecode die Dokumentation seiner selbst. Denn es geht bei XP mitnichten darum, die Dokumentation komplett abzuschaffen, es geht nur darum, den zusätzlichen Aufwand für die Externalisierung der Dokumentation zu vermeiden. Und das geht eben nur, wenn XP mit der notwendigen Disziplin angewendet wird.

Daher noch einmal in aller Deutlichkeit: Agile, leichtgewichtige Methoden funktionieren nur, wenn man sie konsequent und diszipliniert anwendet. Sie sind keine Ausrede für das Fehlen eines Entwicklungsprozesses.

 

 

 

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