Vom Powerpoint zum Powerplay
18. August 2008
Wikipedia gibt Auskunft: „Microsoft PowerPoint ist ein Computerprogramm, mit dem sich interaktive Folienpräsentationen unter Windows und Mac OS erstellen lassen. PowerPoint ist derzeit das am weitesten verbreitete Präsentationsprogramm. Nach Schätzungen von Microsoft werden damit täglich rund 30 Millionen Präsentationen erstellt.“
Wikipedia weiß über Powerplay: „Beim Fußball bezeichnet Powerplay das Anstürmen einer Mannschaft unter Einbeziehung der Mittelfeld- und offensiven Abwehrspieler in der gegnerischen Spielhäflte. Voraussetzung für das Powerplay ist eine gute konditionelle Verfassung, da es sich um eine kraftaufwändige Spielweise handelt. Zudem ist das Powerplay ziemlich riskant, da bei Kontern leicht Gegentore „eingefangen“ werden können. Das Powerplay ist eine vom Eishockey übernommene Bezeichnung“
In 30 Millionen Präsentationen steckt ein ungeheures Potenzial. Leider erlebe ich in meiner Projektmanagement-Praxis viel zu oft, dass gute Absichten in Präsentationen stecken bleiben, dass einer gekonnt dargestellten Analyse keine Entscheidungen und Handlungen folgen.
Da stelle ich mir die Frage: Wie kommt man von den Powerpoints dieser Welt zum Powerplay? Wie überzeugt man Führungskräfte und Projektteams davon, dass sie Risiken eingehen müssen, mutig vorangehen sollten, um Tore schießen zu können? Dass auch Kraft und Energie notwendig sind, und dass man mit dem ewigen Verteidigen und dem Verbleib bei der Powerpoint-Präsentation in der Rangliste bestenfalls unter „ferner liefen“ gehandelt wird, wenn nicht sogar absteigen muss. Dass man mit dem Verstecken hinter dem Powerpoint vielleicht noch höhere Risiken eingeht als beim Entscheiden, Handeln und Fehler zulassen.
Ein Schritt zur Lösung ist immer, das Problem sichtbar zu machen. Meine Ideen hierzu:
Prüfen Sie für jede Powerpoint-Präsentation im Projekt, welche Entscheidungen sie zur Folge hatte. Prüfen Sie ebenso, welche konkreten Schritte und Handlungen die Präsentation ausgelöst hat. Prüfen Sie für jede Powerpoint, ob Sie klar strukturierte Entscheidungsvorlagen (saubere Information, Optionen, Empfehlung) beinhaltet.
Messen Sie diese Parameter für alle Powerpoints im Unternehmen. Machen Sie den augenblicklichen Zustand in einer Übersicht für alle im Unternehmen sichtbar. Und dann machen Sie Vorgaben, wie sich der gemessene Wert verändern soll! So wird das riesige Potenzial der Powerpoints genutzt, um ein Powerplay zum Gewinnen möglich zu machen.
Wie sieht es bei Ihnen aus, präsentieren Sie noch – oder messen Sie schon? Der Begriff Powerplay sollte in keinem Unternehmenswortschatz fehlen.
Quelle Foto: © photographer2222 – Fotolia.com
| Keine Kommentare