Fertige User Stories – Wachsende Menge an Bugs?
9. Februar 2009
Arbeiten Sie agil und kämpfen dennoch mit einer wachsenden Menge von Bugs in Ihrem Bugtracking-System? Da haben die Gurus der agilen Methoden wohl doch etwas zu viel versprochen. Schließlich sollte doch die Code-Qualität im Vergleich zum Vorgehen nach dem Wasserfall-Modell deutlich besser werden.
Woran liegt es? Zum einen könnte Ihre Definition von „Done“ nicht sauber sein oder zumindest nicht entsprechend gelebt werden. Zum anderen wäre es denkbar, dass Ihr Team nicht fachübergreifend zusammengesetzt ist. Auf eines meiner letzten Projekte traf beides zu. Eine saubere Definition von Done ist, dass jede für eine Iteration zugesagte User Story am Ender der Iteration vollständig dokumentiert und getestet ist. Streng genommen muss der Bugtracker am Ende einer Iteration leer sein, was bei uns leider nicht gegeben war. Dabei hatten wir doch alles richtig gemacht. Am Ende jeder Iteration hatten wir eine Bugfixing-Phase eingeplant, in der die bei der Umsetzung der User Stories aufgetretenen Fehler beseitigt werden sollten. Halt! Was sagen die ailen Experten? Man soll doch nur so wenig Stories wie möglich in Bearbeitung haben.
Wir hatten bedingt durch unsere Vorgehensweise am Ende alle Stories in Bearbeitung. Die Menge der User Stories wurde als Ganzes vom Testteam während der Bugfixing-Phase getestet. Zu spät entdeckte Fehler ließen sich nicht mehr in der Iteration beseitigen. Das musste umgehend geändert werden. Ab sofort sollte die Anzahl der parallel bearbeiteten Stories minimiert werden. Auf genau eine Story wollten wir uns nicht festlegen, da sich das Team permanent in seiner Arbeit behindern würde. Nach Beendigung der Implementierung nimmt der Product Owner die Story unter Business-Aspekten ab, bevor sie vom Testteam getestet wird. Erst wenn alle Fehler dieser User Story beseitigt sind, ist die Story „Done“. Da das Testteam für mehrere Projekte arbeitet, ist es uns nicht möglich das Team fachübergreifend aus Entwicklern und Testern zuammenzusetzen, wie es von Ken Schwaber empfohlen wird. Aber mit einem unmittelbar auf die Implementierung folgenden Test können wir dennoch sehr gut leben und benötigen hoffentlich demnächst keine Bugfixing-Phase mehr am Ende der Iteration.
Quelle Foto: © Maxim_Kazmin – Fotolia.com
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