Künstliche Intelligenz – Weckruf für das C-Level
29. Oktober 2020
Wir schreiben das Jahr 2028. IndFastHighQuality baut die ersten Autos nach dem persönlichen Style des neuen Fahrers. Dieser Style wird nicht mehr wie noch 10 Jahre zuvor durch stundenlanges Ausfüllen von Fragebögen zu Sonderausstattungen ermittelt. Nein, das erfolgt jetzt ganz automatisch durch ein KI-System, durch ein paar Fotos aus dem Urlaub, von Feiern und durch Freigabe der Streaming-Bibliotheken des stolzen neuen Besitzers. Das Auto ist 100% individuell: Karosserie, Bedienfelder, Motorleistung, Reifen, Spezialsoftware, einfach alles, 100 % abgestimmt.
Bedienungsanleitungen gehören der Vergangenheit an. Fahrerinnen und Fahrer werden von ihrem Auto angesprochen, in ihrer Sprache und nur so häufig, wie es angenehm ist und dem individuellen Lerntempo entspricht. Fragen können sie natürlich auch stellen, und selbstverständlich kommen die passenden Antworten sofort. Das Fahrzeug wurde in einem flexiblen Prozess gefertigt, der sich in jeder Sekunde an die Gegebenheiten der Fertigung anpasst. Materialverfügbarkeit, Kundenwünsche, Ausfall von Maschinen – alles kein Problem. Selbst ein spät eintretender Kundenwunsch kann noch eingebaut werden, denn die Prozesse sind durch eine KI gesteuert und bestehen selbst nicht mehr aus starren Bausteinen.
Die Qualität des Produktes ist herausragend. Es wird durch moderne KI-Einheiten bereits in der Fertigung und bis zur Auslieferung das 1.000.000 fache an Tests durchgeführt, das noch vor 10 Jahren möglich war. Während der Benutzung des neuen Fahrzeugs finden weitere Tests statt, die Anzahl der Tests wird sich pro Jahr verzehnfachen. Da rutscht so schnell kein Problem durch. IndFastHighQuality ist innerhalb von 4 Jahren zum Marktführer aufgestiegen, das ganze Geschäftsmodell beruht auf dem konsequenten Einsatz von KI. IndFastHighQuality ist eine KI-Company.
KI hat auch alle anderen Branchen erfasst. Genau wie damals beim Aufkommen des Internet haben sich ganz neue Geschäftsmodelle ergeben, innerhalb weniger Jahre haben sich ganze Branchen komplett verändert. Einige Unternehmen, die früh auf die neuen technischen Möglichkeiten gesetzt haben, sind jetzt Marktführer, genau wie damals Amazon beim Internet. Unternehmen, die den Trend verpasst haben, tun sich schwer und versuchen jetzt aufzuholen. Es gibt aber Bereiche, in denen Unternehmen eine so starke KI-Kompetenz aufgebaut haben und gesammelte Daten ihrer Kunden so zu deren Vorteil verarbeiten können, dass sie dadurch weitere Daten von Ihren Kunden bekommen, was wiederum ihre Dienste stark verbessert. Ein Kreislauf, dem die Konkurrenten nichts mehr entgegensetzen können und Kunden für lange Zeit an diese KI-Companies bindet. Die Style-KI von IndFastHighQuality jedenfalls ist für Fortbewegungsmittel unschlagbar. Das Unternehmen überlegt jetzt, ob es nicht auch Fahrräder und ganz individuelle Küchenmöbel herstellen möchte. Das könnte es Unternehmen aus diesen Branchen schwerer machen.
Zum Glück haben wir den KI-Trend in Deutschland diesmal, wie einst beim Internet, nicht völlig verschlafen. Dieses Mal kommen einige Weltmarktführer aus Deutschland und Europa, weil die Verantwortlichen in den Unternehmen schnell und konsequent die Bedeutung der KI-Technologie erkannt haben. IndFastHighQuality ist ein europäisches Unternehmen. Alle funktionalen Bereiche der Unternehmen in allen Branchen sind mittlerweile von der Umstellung auf KI-Systeme betroffen. HR, Forschung, Produktion, Marketing, Vertrieb, Finanzen, Organisation – überall werden KI-Systeme eingesetzt, die es den Menschen in den Abteilungen leichter machen, sich um den eigentlichen Sinn ihrer Tätigkeit zu kümmern und die Leistung für ihre Mitarbeiter und Kunden zu verbessern.
Ein Rückblick in das Jahr 2020
Wir schreiben das Jahr 2020: DoNotCare hat es wieder geschafft. Trotz der Wirtschaftskrise durch die Corona-Pandemie wieder der gleiche Gewinn wie im Vorjahr. Sicher hat man ein bisschen Glück gehabt, man ist in der richtigen Branche tätig. Vor allem hat man Geld gespart und sich nicht auf nutzlose Experimente eingelassen. Dieses ständige Verändern bringt ja auch nichts, kostet nur Geld. Neuerdings reden alle vom nächsten Hype, diesem KI-Thema. Als ob wir jetzt einen Chatbot bräuchten, da haben wir ganz andere Probleme. Was das Zeug sonst soll, keiner weiß es im Moment. Wir wollen es jedenfalls nicht rausfinden und unsere Energie verschwenden. Abwarten und Tee trinken und toi toi toi, dass wir so gut durch die Krise gekommen sind.
NoDataScience macht sich schon ein bisschen Sorgen. Aus Branchenkreisen heißt es, dass die Konkurrenz jetzt irgendetwas mit KI und Machine Learning machen will. Zum Glück ist alles im Nebel, denn es scheint ja doch nicht so einfach zu sein mit der KI. Man braucht Daten und jede Menge Fähigkeiten, bis daraus etwas wird. Vielleicht ist alles ja nur ein Hype, wie so Vieles wird der sich auch bald legen. Wir haben im Moment ja sowieso nicht so viele Daten, nur ein einfaches DWH, wie man es halt so hat. Die Konkurrenz hat schon mehr Daten vom Kunden. Bei denen passt es auch besser in die Strategie, die versuchen ständig, ihre Kunden zu verstehen. Wir können seit vielen Jahren auf unser Produkt vertrauen, das ist im Moment unschlagbar. Wie sollte KI den Konkurrenten helfen, etwas Besseres in der Qualität zu bauen? Vielleicht schicken wir nächstes Jahr ja mal jemanden zu einer KI-Schulung, das muss erstmal reichen. Ach ja, und wir machen nächstes Jahr auch ein ChatBot-Projekt, so machen wir ja auch was für die Kunden und richtige KI steckt da ja auch drin. Mehr gibt das Budget dann auch nicht her.
TheEarlyOne launcht schon Anfang des Jahres einen ganz speziellen KI-Service für seine Kunden. Alle sind aufgeregt, ob es wie erwartet einen richtigen Schub für das Unternehmen geben wird. Das hätte man vor einem Jahr niemals gedacht, dass es mit diesem Service so schnell gehen kann und dass man überhaupt so eine tolle Ergänzung für die seit vielen Jahren bewährten Produkte finden konnte. Ein bisschen Glück gehabt hatte man auch, der CEO hatte auf einem Vortrag von den neuen Möglichkeiten gehört und darum gebeten, sich das mal ein bisschen genauer anzuschauen. Nach ersten Youtube-Videos hatte sich schnell eine Arbeitsgruppe gebildet, die nebenbei erste Ideen gesammelt hat. Gut, dass man nicht gleich auf eine dieser Ideen aufgesprungen ist.
Schnell war klar: Das Thema musste ganzheitlich angegangen werden. In allen Abteilungen, für alle Produkte und Dienstleistungen musste das KI-Potenzial beleuchtet werden. Und zur Strategie von TheEarlyOne musste es auch passen. Zugleich sollte sich Neues sofort in der Praxis beweisen und wir wollten möglichst schnell Ergebnisse für unsere Kunden erzielen. Das Mittel der Wahl war ein KI-Design-Sprint-Workshop, der zugleich strategisch UND umsetzungsorientiert ausgerichtet war. Der hat nur fünf Tage gedauert und war sehr intensiv. Am Ende stand der Projektsteckbrief für das erste Projekt, validiert und bereit zur Umsetzung. Die Umsetzung des Projektes in der ersten Ausbaustufe hat dann nur 7 Wochen gedauert. Nebenbei haben wir von den externen Kollegen, die uns beim Workshop und in der Implementierung begleitet haben, viel über KI-Methoden und Vorgehensweisen gelernt.
Wir können noch nicht sagen, ob wir gleich einen Erfolg landen werden. Mittel- und langfristig wird sich die Entscheidung des Managements, dem Thema KI den nötigen Raum zu geben, aber auszahlen. Denn wir wollen zu jenen gehören, die KI einsetzen, weil sie es können und nicht zu jenen, die erst anfangen sich mit KI zu befassen, weil sie es müssen.
Zum Weiterlesen:
- Künstliche Intelligenz – ein Einstieg
- Intelligente Technologien – Großunternehmen sind Vorreiter
- Disruptive Technologien, Teil 1: Welche Branchen sind am stärksten betroffen?
- Wettbewerb in Zeiten smarter Produkte – die wichtigsten Veränderungen
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