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Entscheidungshilfe: Das Gummiband-Modell




 

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Wir alle müssen ständig Entscheidungen treffen, im Beruf wie im Privaten. Die Wege, wie diese Entscheidungen zustande kommen, sind dabei sehr unterschiedlich. Es gibt Menschen, die von sich behaupten, ausschließlich rationalen Argumenten und Abwägungen zu folgen. Andere setzen bevorzugt auf ihr Bauchgefühl und ihre Intuition. Tatsächlich spielen wohl immer beide Bereiche eine Rolle, wenn auch in unterschiedlich starker Gewichtung.

Für Entscheidungen in Unternehmen – Organisationen sind Entscheidungsmaschinen – gibt es zahlreiche Modelle und Methoden, die den Entscheidern Erleichterung verschaffen sollen. Je nachdem, welcher Art die geforderte Entscheidung ist, können spezielle Tools, teilweise sogar softwareunterstützt, eingesetzt werden. Sehr populär sind z.B. die folgenden Methoden:

  • CAF (Consider All Facts): Es werden möglichst viele Informationen und Einflussfaktoren gesammelt und anschließend priorisiert. Dadurch können die Randbedingungen der Entscheidung abgesteckt und eine solide Entscheidungsbasis geschaffen werden.
  • PMI (Plus Minus Interesting): Hierbei handelt es sich um die klassische Pro/Cons- Aufstellung. Unter Interesting werden offene Punkte und Fragen gesammelt. Dies hilft dabei, einen Überblick über mögliche Folgen der Entscheidung zu erhalten.
  • Entscheidungsmatrix: Hier findet eine Gewichtung der gesammelten Informationen und für die Entscheidung relevanten Kriterien statt. Jede Entscheidungsalternative wird nach den gleichen Kriterien (bei einem Jobwechsel z.B. Gehalt, Urlaub, Karrierechancen etc.) mit einem Punkte- oder Notensystem bewertet. Die Summen am Ende der Spalten zeigen die rational „richtige“ Entscheidung an.

Es gibt viele weitere Methoden wie Szenariotechnik, Entscheidungsbaum-Verfahren, visionärer Kegel, Simulationsverfahren usw. Diese sind teils sehr aufwendig und auch nicht für alle Arten von Entscheidungen geeignet.

Ich möchte hier nun eine Methode vorstellen, die weniger bekannt ist, die vor allem durch ihre Einfachheit besticht und mich in meinen Coachings immer wieder überzeugt: die Gummiband-Methode. Diese Methode ist immer dann hilfreich, wenn es darum geht, sich zwischen zwei positiven, womöglich sogar attraktiven, Alternativen zu entscheiden. Oft ist es ja so, dass sich die Argumente für oder gegen einen Jobwechsel, eine Investition, einen Ortswechsel oder was auch immer, die Waage halten. Dann schnappen Sie sich ein Gummiband! Spannen Sie es zwischen Daumen und Zeigefinger und ziehen Sie es auseinander – fühlen Sie die Spannung! Und nun stellen Sie sich zwei Fragen:

  • Was hält mich?
  • Was zieht mich?

Gummiband

Schreiben Sie alles, was Ihnen zu diesen Fragen einfällt, auf. Sie werden feststellen, dass die Gummiband-Methode der üblichen Pro/Cons-Aufstellung deutlich überlegen ist. Das liegt daran, dass die Fragen „Was hält mich?“, Was zieht mich?“ positiv formuliert sind und neben der rationalen auch die emotionale Ebene ansprechen.

Probieren Sie die Gummiband-Methode bei Gelegenheit doch einfach mal aus. Viel Erfolg dabei.

Zum Weiterlesen:

Quelle Flipchart: Setzwein IT-Management GmbH

Quelle Foto: @Coprid – Fotolia.com

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