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Komplexitätsbewältigung mit Strukturelementen




 

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Der Gewinn hat leicht zugelegt, es gab einen Mitarbeiterzuwachs von 50%, die Mitarbeiterbefragung bestätigt die gute Unternehmenskultur. Alle Zeichen stehen auf grün – super! Und doch beschleicht die Führungsmannschaft ein leichtes Unbehagen, da es aus Sicht der Kunden schon lange keine spürbaren Innovationen, keine neuen Produkte mehr gab. Was also ist zu tun? Dieses Szenario, das ich so oder so ähnlich schon häufiger erlebt habe, zeigt, dass auch exzellent ausgebildete, sehr intelligente und erfahrene Führungskräfte offenbar mehr brauchen als die üblichen, scheinbar objektiven Kennzahlen und messbare Ziele. Zahlen, Daten und Fakten reichen nicht aus, um in einer immer komplexer werdenden Welt motivierte Mitarbeiter zu führen. Wer sich allein auf Zielvereinbarungen und Quartalskennzahlen verlässt, wird seine Unternehmensziele nicht zuverlässig erreichen.

Die Erarbeitung von Lösungsoptionen für die o.g. Situation verläuft meist nach folgendem Schema: Man betrachtet interne Kennzahlen, die die Situation des Unternehmens spiegeln, validiert diese gegen die Aussagen von Mitarbeitern verschiendener Hierarchiestufen und holt sich schließlich noch die Meinung eines externen Experten ein. In der Regel hat man nach diesem Programm ein analytisch gutes Ergebnis und mehrere Lösungsoptionen. So weit, so gut. Was man in der Regel jedoch nicht hat, ist ein Gefühl für die Tauglichkeit dieser Lösungsoptionen. Denn jede noch so kleine Veränderung, die Sie in Ihrem Unternehmen vornehmen, kann eine unerwartet große Wirkung auf das Gesamtsystem haben – und damit völlig andere Konsequenzen als die, die Sie mit Ihrer Lösung beabsichtigt hatten.

Damit die Konsequenzen bei der Einführung einer neuen Lösung besser abgeschätzt werden können, ist es notwendig, das System über die Kennzahlen hinaus zu betrachten. Hierfür kann es hilfreich sein, Strukturelemente zu betrachten. Strukturelemente sind Muster, Verhaltensweisen und Kommunikationen, die das System aufrechterhalten wie z.B. Rollen, Rituale oder Formen der Gesprächsführung. Die Strukturelemente sind nicht immer sofort erkennbar, sondern werden erst in der Beobachtung zwischenmenschlicher Interaktionen sichtbar.

Zur Betrachtung des Systems und seiner Strukturelemente hat sich in meiner Praxis ein Vorgehen nach den folgenden vier Bausteinen bewährt:

Baustein A

  • Vision und Ziele im Kontext der Lösungsoptionen vor Augen haben

Baustein B

  • Simulation der Lösungsoptionen im Rahmen einer Trockenübung
  • Erarbeitung der Auswirkungen der jeweiligen Option (Nah- und Fernwirkungen)
  • Reflexion der eingesetzten Strukturelemente  je Option
  • Auswahl geeigneter Strukturelemente zur Zielerreichung
  • Einsatz der neuen Strukturelemente

Baustein C

  • Reflexion der Führungswerkzeuge
  • Anpassung der Führungswerkzeuge an die neuen Strukturelemente
  • Umgang mit den neuen Führungswerkzeugen üben

Baustein D

  • Überprüfung der Ergebnisse auf Basis der Kennzahlen

Sollten Sie noch Fragen zur Umsetzung haben, sprechen Sie mich bitte gerne an. Ich freue mich über Kommentare und Anregungen. Zum Weiterlesen empfehle ich:

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Quelle Foto: © Bianca Bender – Fotolia.com

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