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Arbeiten in Wellen




 

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„Herr Leckzut, wir brauchen ein Projektmanagement Tool! Können Sie uns ein Tool empfehlen?“ Ein Kunde formuliert einen scheinbar einfachen Auftrag: ein Tool benennen und fertig! Da frage ich lieber mal nach. „Welche Tools sind denn  zur Zeit schon im Einsatz?“ Ohne Zögern werden mir 15 existierende Tools gezeigt. Ganz offensichtlich scheint also nur das 16. Tool zu fehlen. Oder nicht?!

Am Anfang von Auftragsklärungen gibt es kundenseitig häufig schon sehr genaue Situationsbeschreibungen und Vorstellungen darüber, was zu tun ist – so wie im obigen Beispiel der Wunsch nach einem Projektmanagement Tool. Um jedoch eine wirklich wirksame Unterstützung bieten zu können, muss der Fokus in vielen Fällen erweitert werden. Die Beschreibung, die der Kunde liefert, ist zwar meist zielgerichtet und umsetzungsorientiert, in der Regel aber  nicht vollständig. Ich frage daher nach beteiligten Personen, nach Beziehungen, nach Vorfällen, nach Verträgen und Geschichten, die sich zugetragen haben. Dadurch bekomme ich eine viel genauere Beschreibung der Situation, einen größeren Kreis des Systems und somit eine erhöhte Komplexität.

Diese höhere Komplexität hilft mir, eine andere Auswahl an Beobachtungen vorzunehmen und damit neue Perspektiven einzuführen. Die Vielzahl der Möglichkeiten, die man sich mit diesem Vorgehen schafft, muss schließlich wieder verengt werden. Damit ich eine handlungsfähige Option erhalte, schränke ich die Möglichkeiten auf eine bestimmte Option zu einem bestimmten Zeitpunkt t1 ein . Dieses Vorgehen wiederholt sich „in Wellen“ bis zur Lösung des Problems.

Im konkreten Fall wurde kein weiteres Tool eingeführt, sondern ein Daily Stand-up vor einem Board etabliert, um die gewünschten Ziele zu erreichen.

Sollten Sie noch Fragen zur Umsetzung haben, sprechen Sie mich bitte gerne an. Ich freue mich über Kommentare und Anregungen. Zum Weiterlesen empfehle ich:

Quelle Foto: © diez-artwork – Fotolia.com
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