Change Management – so gelingt Veränderung im Unternehmen
21. Mai 2019
Wer sich nicht weiterentwickelt, bleibt stehen und wird abgehängt. Das gilt ganz besonders für Firmen, die es sich in ihren Arbeitsabläufen so richtig bequem gemacht haben und keinen Grund zur Veränderung sehen. Dabei haben alle erfolgreichen Unternehmer ständig ein Auge auf die eigene Entwicklung und auf den Markt, um auf Dauer wettbewerbsfähig bleiben zu können. Was aber, wenn Veränderungen nötig werden? Ein Umbruch, der die Mitarbeiter nicht einbezieht, kann mehr schaden als helfen. Hier setzt das Change Management an.
Was hinter Change Management steckt
Change Management bedeutet das gezielte Managen und Führen von Veränderungen in Unternehmen. Ziel ist es, Änderungen wie neue Prozesse, Methoden, Arbeitsmittel oder ähnliches erfolgreich zu etablieren. Dazu gehört, dass davon betroffene Gruppen wie Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner die Änderungen dauerhaft annehmen, akzeptieren und umsetzen. Gleichzeitig müssen die Verantwortlichen sichergehen, dass die Neuerungen noch zum Unternehmen und dessen Kultur passen. Dies funktioniert nicht über Nacht. Change Management wird daher als Prozess verstanden, bei dem Methoden wie z.B. regelmäßige Workshops mit den Beteiligten eingesetzt werden. Zentral ist die Vermittlung von Sinn und Nutzen der Veränderung. Denn nur, wenn die Gründe für den Change von den Beteiligten nachvollzogen werden können, werden sie den Veränderungsprozess mittragen.
Wann Change Management nötig ist
Vor allem größere Veränderungsprojekte müssen durch ein professionelles Change Management begleitet werden. Dies ist etwa der Fall, wenn mehr als ein Bereich des Unternehmens von der Änderung betroffen ist (was meistens der Fall ist, denn Änderungen an einer Stelle im Unternehmen wirken sich fast immer auch auf andere Bereiche aus) oder wenn Mitarbeiter neue Rollen oder Aufgaben übernehmen müssen. Mögliche Szenarien, in denen Unternehmen Change Management brauchen, sind u.a.
- Digitalisierungsprozesse
- Einführung neuer Software
- Vergrößerung oder Verkleinerung des Unternehmens beispielsweise durch Übernahmen oder Verkäufe von Geschäftsbereichen
- Überarbeitung des Angebots oder des Geschäftsmodells
Herausforderungen, die Change-Prozesse begleiten
Typische Hürden in Veränderungsprozessen stellen Widerstand und Ablehnung dar. Häufig liegen diesem Verhalten Ängste und Unsicherheit zu Grunde, oft ist aber auch eine gewisse „Veränderungsmüdigkeit“ zu beobachten, denn in vielen Unternehmen wird mittlerweile ein Veränderungsprojekt nach dem nächsten durch die Organisation getrieben. Wenn die Personen, die an den Veränderungen beteiligt sein sollten (und nicht nur „betroffen“ sind), diese nicht unterstützen, ist das ganze Vorhaben zum Scheitern verurteilt. Für das Change Management ist es deshalb wichtig, diese Kollegen ernst zu nehmen. Führungskräfte sollten sich fragen, ob Einwände berechtigt sind. Mitarbeiter haben oft eine andere Perspektive auf das Geschehen als ihre Vorgesetzten und können möglicherweise Schwächen im Change-Prozess identifizieren.
Erweisen sich Widerstände hingegen als unbegründet, sollte den „tieferen“ Ursachen nachgegangen werden: Befürchten Mitarbeiter beispielsweise, dass sie entlassen werden oder einer neuen Aufgabe nicht gewachsen sind? Mit diesen Ängsten sollte offensiv umgegangen und z.B. eine Weiterbildung oder andere Unterstützung angeboten werden. Zudem braucht der Veränderungsprozess Zeit. Die Beteiligten sollten nicht überrumpelt, sondern möglichst zeitig informiert und in den Prozess eingebunden werden. So fällt es Menschen leichter, sich auf Neuerungen einzulassen.
Besonders in großen Unternehmen ist es wichtig, Koalitionen für Veränderungen zu schmieden. Man braucht Personen, die den Sinn der Veränderungen verstanden haben und diesen als Multiplikatoren in die Verästelungen der Organisation hineintragen. So können direkte und indirekte Rückmeldungen aus allen Bereichen aufgenommen und mögliche Widerstände leichter überwunden werden.
Weiterbildungsmöglichkeiten für Manager und Geschäftsführer
Aufgrund seiner Komplexität erfordert das Change Management ein umfangreiches Wissen. Dieses kann in einem Kurs oder einer Weiterbildung für Führungskräfte erworben werden. Verschiedene Bildungsträger bieten Präsenz- und Fernlernkurse an, die auch berufsbegleitend absolviert werden können. Wer sich selbst in das Thema einarbeiten möchte, kann auf entsprechende Fachliteratur zurückgreifen. So sind z.B. im Haufe-Verlag einige wichtige Bücher zum Thema Change Management erschienen. Neben Büchern, die fundiert Grundlagen vermitteln („Erfolgsfaktor Change-Management“, „Change-Prozesse erfolgreich gestalten“), finden sich hier auch speziellere Publikationen wie „Change-Management im Vertrieb“ oder „Change happens“, das Online-Arbeitshilfen zur Verfügung stellt. Zu den Büchern geht es hier (Haufe).
Zum Weiterlesen:
- Change Management Basics
- Die Gefühlskurve in Change-Projekten
- Wenn der Change zum Dauerzustand wird: Ungerichtete Innovationen durch agile Netzwerke
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